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Ein Mühlstein und ein Menschenherz wird stets herumgetrieben.
Wo beides nichts zu reiben hat, wird beides selbst zerrieben

Der Mahlgang

Der Mahlgang der Klostermühle hat die Aufgabe, die vom Walzenstuhl und vom Plansichter kommenden Grieße zu Mehl auszumahlen. Er besteht aus einem feststehenden Bodenstein und dem sich darüber drehenden Läufer. Umgeben ist der Gang von einer hölzernen Bütte.

 Die Mehlherstellung mit einem Beutelgang können Sie in einem kleinen Film (ca. 2MB) verfolgen.

 Rüttelschuh und Mühlstein zeigen wir in einem kleinen Film (ca. 1MB).








Mit dem »Aufhelfezeug« lässt sich der Abstand zwischen den Steinen regulieren. Oben wird mit Hilfe einer Gewindespindel und einer Balkenkonstruktion das Mühleisen mit dem Läuferstein angehoben oder abgesenkt.

In der unteren Abbildung ruht das Mühleisen (hier gleichzeitig Antriebswelle) auf einem über eine Gewindespindel verstellbaren Hebel.

Die Mühlsteine selbst bestehen aus Süßwasserquarz. Diese Steine kommen vorwiegend aus Frankreich, Müller bezeichnen sie deshalb auch als »Franzosen«. Sie besitzen eine große Härte und gute Porosität, die sich vorteilhaft auf den Mahlvorgang auswirkt. Natürlich bestehen diese Steine nicht aus einem Stück, sondern man setzt sie aus einzelnen Blöcken zusammen. Stahlreifen und Bindemittel halten den auf der Rückseite mit einer Füllmasse aufgefüllten Mühlstein zusammen.

Die Mahlfläche ist vom Steinauge - das ist die Bohrung in der Mitte - bis zur Mahlbahn hin abgeschrägt. Diese Vertiefung bezeichnet man als »Schluck«. Sie hat den Zweck, einen sicheren Einzug des Mahlgutes zu gewährleisten und durch Vorzerkleinerung die Mahlarbeit zu unterstützen.

Wenn die Steine richtig arbeiten sollen, müssen sie mit einer Schärfe versehen werden. Diese besteht zu einem Teil aus den Luftfurchen, die dem Stein sein markantes Aussehen geben. Sie haben die Aufgabe, das Mahlgut zu zerschneiden, im Zusammenwirken mit der Fliehkraft nach aussen zu fördern und für eine ausreichende Kühlung zu sorgen.

Im äusseren Bereich des Mühlsteins -der Mahlbahn- versieht der Müller den Mahlbalken (die Fläche zwischen den Luftfurchen) mit einer Sprengschärfe, das sind feine Rillen beim »Franzosen«. Die künstlichen Steine der Schrotgänge werden hier nur aufgerauht. Hier findet die Feinzerkleinerung statt.

Von Zeit zu Zeit muß der Müller die Mühlsteine schärfen.